Stellung beziehen für Demokratie und Vielfalt in der Kinder- und Jugendarbeit

In der letzten Woche hat die Bundesarbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit e.V. zur Unterschrift der „Erfurter Erklärung“ aufgerufen. Die Bonveno ist dem Aufruf gefolgt und gehört damit zu über 500 Unterzeichnenden. Darunter sind Privatpersonen, Wissenschaftler*innen, Politiker*innen sowie Organisationen, Verbände, Stiftungen, Einrichtungen sowie Städte und Gemeinden.

Mit der Unterzeichnung der „Erfurter Erklärung“  soll ein deutliches Zeichen zur „Demokratiestärkung in Zeiten antidemokratischer Entwicklungen“ gesetzt werden. Veröffentlich wurde die Erklärung am 3. Juli 2024.

Bild: Pixabay/ geralt

Es folgt die Pressemitteilung der Bundesarbeitsgemeinschaft:

Die Offene Kinder- und Jugendarbeit in Deutschland verabschiedet „Erfurter Erklärung zur Demokratiestärkung in Zeiten antidemokratischer Entwicklungen“

Berlin 03.07.2024

Mit dem heutigen Tag veröffentlichen die Bundesarbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit e.V. sowie der Kooperationsverbund Offene Kinder- und Jugendarbeit eine „Erfurter Erklärung“ zur „Demokratiestärkung in Zeiten antidemokratischer Entwicklungen“, die beide Organisationen bereits auf einer gemeinsamen Veranstaltung im Erfurter Rathaus am 14.06.2024 verabschiedet haben.

In der Erklärung fordern sie „alle Kolleg*innen, Träger, Fachnetzwerke, öffentlichen Träger sowie die demokratischen Parteien auf kommunaler, Landes- und Bundesebene auf“, sich entschlossen gegen antidemokratische „Angriffe auf unsere Gesellschaft zur Wehr zu setzen und klar Stellung zu beziehen, wo Solidarität, Vielfalt, Demokratiebildung, politische Bildung und Beteiligung oder der Einsatz für eine nachhaltige und soziale, gesellschaftliche Entwicklung in Frage gestellt werden“. Sie sehen in den Positionen und Aussagen der „AfD und anderer antidemokratischer Akteure“ „eine direkte Bedrohung der Demokratie und der Grundwerte […], auf denen unsere Gesellschaft, das politische System der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union basieren“ und beschreiben, inwieweit junge Menschen, insbesondere sozioökonomisch und politisch benachteiligte und diskriminierte, aber auch die Fachkräfte und Teams der Offenen Kinder- und Jugendarbeit selbst von diesen psychischen wie physischen Angriffen betroffen sind.

Zwischenzeitlich haben die Bundesarbeitsgemeinschaft und der Kooperationsverbund Offene Kinder- und Jugendarbeit innerhalb ihres Umfeldes zur Mitunterzeichnung der Erklärung vor einer gemeinsamen Veröffentlichung aufgerufen. Diesen Aufruf zur Mitunterzeichnung der Erklärung haben 258 Organisationen der Kinder- und Jugendhilfe und 178 Einzelpersonen aus der Kinder- und Jugendarbeit, der Sozialen Arbeit, der Wissenschaft und Politik unterzeichnet. Für die Organisatoren*innen eine überwältige Rückmeldung und starkes Signal, sich gegen die Einflussnahme antidemokratischer Kräfte auf die Offenen Kinder- und Jugendarbeit und unsere Gesellschaft zur Wehr zu setzen.

Die BAG Offene Kinder- und Jugendarbeit und der Kooperationsverbund rufen alle demokratischen Parteien auf, dieses Signal sehr ernst zu nehmen und sich deutlich von antidemokratischen Positionen abzugrenzen; ob nun in der Jugend- und Bildungspolitik, der Sozialpolitik oder der kommunalen Politik zur Kinder- und Jugendhilfe. Sich abzugrenzen reicht jedoch allein nicht mehr. Die aktuelle Situation erfordert eine deutlich stärkere Finanzierung jener Bildungsbereiche, die einen wichtigen Beitrag zum Erhalt einer demokratischen Gesellschaft und zur weiteren Demokratisierung dieser leisten. Dazu zählt vor allem die Kinder- und Jugendarbeit.

Die Erfurter Erklärung ist unter folgendem Link als PDF abrufbar: https://www.offene-jugendarbeit.net/images/PDF/ErfurterErklaerung_OKJA_2024.pdf  

Kontakt: Bundesarbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit e. V. Brüsseler Straße 44 13353 Berlin Volker Rohde Geschäftsführung Tel. 030-32599296 aktion@bag-okja.de