Erfahrungen aus dem FSJ bei Bonveno

Ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) eröffnet viele Möglichkeiten und neue Perspektiven. In diesem Monat geht das FSJ von Tim zu Ende. Im Folgenden teilt er seine Erfahrungen aus den letzten zehn Monaten in der Arbeit mit geflüchteten Menschen.

Wir danken dir, Tim, nicht nur für deinen Erfahrungsbericht, sondern ganz besonders für deine Unterstützung. Im Namen unserer Bewohner*innen und des gesamten Team der Bonveno wünschen wir dir alles Gute und viel Erfolg bei allem, was nun kommt!

Bildquelle: Pixabay

Warum Bonveno?

Als ich mich vor einem Jahr um einen FSJ Platz bemüht habe, wollte ich eigentlich im Kindergarten oder in der Psychiatrie arbeiten. Dort waren aber keine Plätze mehr frei und so habe ich mich entschieden, eine Mail an die AWO zu schreiben. Die AWO hat mich dann an Bonveno weitergeleitet und so kam ich in die Flüchtlingshilfe, einen Bereich an den ich vorher gar nicht gedacht hatte. Im September 2023 habe ich dann in der Europa-Allee angefangen und schnell bemerkt, dass das genau das Richtige ist. Die Arbeit hat mich sehr interessiert und es hat Spaß gemacht, mal etwas komplett Neues zu lernen.

Brücken über Sprachbarrieren

Am Anfang habe ich mich erstmal mit allen möglichen Gesetzen beschäftigt und mich viel mit den Kollegen unterhalten, um einen groben Einblick in die Arbeit zu bekommen. Danach habe ich bestimmte Aufgaben übernommen wie zum Beispiel Akten anlegen oder die Postausgabe, mit der Zeit habe ich dann immer mehr gemacht. Der größte Aufgabenbereich in der Unterkunft ist meiner Meinung nach die Alltagsbegleitung, das heißt helfen bei all dem, wofür die Sprachbarriere zu groß ist, zum Beispiel Termine vereinbaren oder Briefe übersetzen. Die Kommunikation kann ganz schön schwierig sein, wenn man nicht die gleiche Sprache spricht, irgendwie findet man aber immer eine Lösung.

Von Persönlichkeitsentwicklung bis Konfliktlösung

In meiner Zeit in der Europa-Allee, habe ich außerdem an Workshops, Seminaren und Fortbildungen mit verschiedenen Themen teilgenommen. Die Seminare sind bei einem FSJ zwar verpflichtend, die Themen sind aber auf junge Erwachsene bezogen und es gibt immer Auswahlmöglichkeiten. So kann man sich entweder mit der eigenen Entwicklung beschäftigen oder Themen wählen, die zum eigenen Arbeitsbereich passen. Dieses Jahr gab es zum Beispiel ein Seminar zum Thema Konfliktlösung, den Inhalt kann man sowohl auf die Arbeit, als auch auf das Privatleben beziehen.

Neben dem Wissen, das ich durch mein FSJ gesammelt habe, hat mich die Zeit hier sehr in meiner eigenen Entwicklung unterstützt. Ich bin selbstbewusster geworden und kann besser aus mir rauskommen. Außerdem habe ich mehr Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten entwickelt, das Team der Europa-Allee hat mir hierbei sehr geholfen.

Menschen helfen

Angesichts dessen kann ich ein FSJ bei Bonveno nur weiterempfehlen. Die Arbeit macht Spaß und ist abwechslungsreich, man lernt viele neue Leute kennen und lernt so auch viel über Menschen. Außerdem ist es immer wieder schön, sich daran erinnern zu können, dass man Menschen hilft und einen Teil von ihrem Leben einfacher macht.