KIKUS-Sprachlernmethode am Nonnenstieg vorgestellt

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Hamid lernt jetzt deutsch. Lesen und Schreiben kann er noch nicht. Aber er isst für sein Leben gern Mandeln, deshalb weiß er auch schon, dass es „die Mandel“ heißt. An seinem Geburtstag bringt Hamid Kekse mit in den Kinderrraum und sagt „die Mandelkeks.“ Die grammatikalische Regel, dass der Artikel sich im Deutschen bei zusammengesetzten Wörtern nach dem hinteren Nominativ richtet, ist für Fünfjährige keine sinnvolle Erklärung. Hier hilft KIKUS.

Am 17. und 18. Juni 2016 treffen sich insgesamt 14 Betreuerinnen und Ehrenamtliche auf Einladung von Bonveno, um die Sprachlernmethode von KIKUS (Kinder in Kulturen und Sprachen) kennenzulernen. Zwei Tage lang stellen zwei Referentinnen vom Zentrum für kindliche Mehrsprachigkeit aus München neben Theoretischem zum Spracherwerb diese Methode vor. Die Workshop-Teilnehmer/innen, alle bezüglich Sprachunterricht für Kinder bereits vorgebildet und zum Teil mit langjähriger Berufserfahrung, lernen viele praktische Beispiele und neue Sprachförderinhalte zu Wortschatz, Grammatik und sprachlichen Handlungsmustern kennen. KIKUS-Stunden werden mit viel Freude geplant und durchgespielt. Am zweiten Tag präsentieren die hoch motivierten und sehr engagierten Workshop-Teilnehmerinnen ihre am Abend zuvor gemachten Hausaufgaben mit eigenen Ideen als Ergänzung zu den KIKUS-Unterrichtsmaterialien.

Zweimal mittags bekocht von einem ehemaligen Bewohner aus Syrien, erleben 13 sehr engagierte Frauen sowie ein hoch motivierter junger Mann anregende und unterhaltsame Tage mit dem Fazit: „Am liebsten würden wir sofort loslegen. Wir könnten doch schon in den Sommerferien beginnen.“ Hamid bekommt dann viele, durch unterschiedliche Farben markierte Bildkarten, mit denen er Wörter zusammensetzen kann und die ihm helfen, die Grammatikregel selbst abzuleiten. So macht lernen Sapß! Auch in den Ferien.